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Das Community Onlinemagazin zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen – von Stormarnerinnen und Stormarner für Stormarnerinnen und Stormarner

Bild 1 PK in Hoisdorf
Gemeinsam mit Vertretern der Stormarner Museen sowie einigen Künstlerinnen und Künstlern stellten Initiatorin und Projektleiterin Marianne Lentz (5.v.re.), Kreispräsident Hans-Werner Hartmut (5.v.li.) und Rabea Breiner (re.) vom SB Kultur d. Projekt vor.

Mit dem Rad in Stormarn Kunst entdecken

Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist und sich für Kunst interessiert, kann sich in den kommenden Spätsommerwochen auf eine besonders Veranstaltung freuen. Vom 1. September bis zum 13. Oktober zeigen sieben Stormarner Museen von Reinbek bis Reinfeld neben ihren eigenen Exponaten besondere Kunstausstellungen.

Cordula Eickmann

Diese können sich Besuchende auf speziell für das Projekt entwickelten Radtouren „erradeln“ – eine Landpartie mit Bewegung, Kunst und Kultur und einem Kaffee vor Ort. Der Kreis Stormarn mit dem Stabsbereich Kultur, das Team vom Tourismusmanagement Stormarn und die Projektleiterin Marianne Lentz vom Stormarnschen Dorfmuseum in Hoisdorf haben das in dieser Form erstmalig stattfindende Pop-Up Projekt, unterstützt von den Stiftungen der Sparkasse Stormarn, mit einem völlig neuen Ausstellungskonzept geplant. Mithilfe vieler ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin der einzelnen Museen startet „Stormarns Museen zeigen Kunst“ an diesem Wochenende.

„Stormarn ist immer dabei, wenn es lebendig wird. Dies gilt auch für den Austausch in den Museen, in denen man Altes und Neues entdecken kann. Das Besondere an seinen Menschen ist es, miteinander vernetzt und verknüpft zu sein. Und damit gilt besonders den vielen Ehrenämtlern unser herzlicher Dank, ohne die ein solches Projekt wie dieses nicht möglich wäre“, so Kreispräsident Hans Werner Hartmut auf der Vorstellung der Veranstaltungsreihe in Hoisdorf. Initiiert von der dortigen Museumsleiterin Marianne Lentz entwickelte sich die Idee zu diesem Event im Austausch mit Rabea Breiner vom Stabsbereich Kultur mit dem Kulturknotenpunkt Südost schnell weiter. Alle Stormarner Museen und zahlreiche Stormarner Künstlerinnen und Künstler sagten zu und präsentieren nun das Ergebnis intensiver Vorbereitung. Für eine Rundfahrt über Land zu den einzelnen Museumsstationen hat das Team vom Stormarner Tourismusmanagement vier circa 30 lange Kilometer lange Radtouren entwickelt, um von Museum zu Museum zu fahren und eine bunte Palette spannender Ausstellungen zu erleben.

Bild 2 Lucia Schoop
„kalter Hund“ heißt das im Holzdruck entstandene Werk von Lucia Schoop, das Flüchtlingskinder aus Ostpreußen zeigt, die in Bargteheide aufgenommen wurden und hier Kuchen zu essen bekommen. (c) Cordula Eickmann

Unter dem Titel Femme Fatale“ zeigt das Heimatmuseum Reinfeld Milieu-Zeichnungen aus Bordellen der 1893 geborenen progressiven Künstlerin Alice Freifrau von Maltzahn, die die letzten 35 Jahre ihres Lebens in der Karpfenstadt lebte. 23 Gemälde des 1995 verstorbenen Künstlers und Architekten Siegfried Moll, der in seinen Bildern ein autonomes Reich der Fantastik statt eines abgebildeten Realismus schuf, sind im Heimatmuseum Bad Oldesloe zu sehen. Landschaften, Blumen und Stillleben des norddeutschen Realisten Till Warwas präsentiert das Schloss Ahrensburg. „Durchsichtige Malerei“ von Katharina Ismer, anthroposophisch inspiriert, präsentiert das Schloss Reinbek. Hier werden auch Objekte aus der Sammlung Rolf Italiaanders sowie Keramiken aus Asien, Afrika und Südamerika zu sehen sein.

Unter dem übergeordneten Thema „Heimat“ stellt das Stormarnsche Dorfmuseum in Hoisdorf die zehn Künstlerinnen und Künstler Megi Balzer, Sabine Burmester, Christel Keller, Alina Kolodii, Heidrun & Hans Kuretzky, Anne Saalfeld, Werner Thiele, Janis Walzel und Kotten Sketcher Stormarn aus.

Auch die Holzdrucke der Bargteheiderin Künstlerin Lucia Schoop, die sich seit vielen Jahren mit den Themen Heimat – Erinnern – Vergessen beschäftigt, sind in der Hoisdorfschen Ausstellung zu sehen. Flüchtlingskinder aus Ostpreußen, die ihre Heimat verloren und in Bargteheide eine neue finden mussten, zeigt die Grafikerin in ihren Arbeiten. Ihrem geschulten Auge ist es zu verdanken, dass vor zwanzig Jahren Bilder von Jörg Mohr, ebenfalls aus Bargteheide, aus der Auflösung seines Elternhauses gerettet wurden. Die Orts- und Volkskundliche Sammlung Bargteheide zeigt aus dem Nachlass Ölgemalde des verkannten Künstlers. „Es sind keine farbenfrohen, schönen Bilder, sondern beeindruckende Werke eines jungen Mannes, der im Verborgenen gemalt und seine unglücklichen Jugendjahre darin verarbeitet hat“, so Waltraud und Klaus Griese von der Bargteheider Sammlung.

Bild 4 Friderike Bielfeld
Friderike Bielfeld zeigt in der Glinder Wassermühle farbenfrohe und fließende Bilder aus ihrer Serie „Splash“

In der Glinder Kupfermühle schließlich fließt es. „Alles im Fluss“ heißt die Ausstellung von Friderike Bielfeld, die in ihrem Atelier in Bad Oldesloe Bilder malt, in denen sie Techniken wie Acryl- und Aquarellmalerei sowie Collage verbindet. „Wasser ist für mich Heimat. Ich bin an der Ostsee aufgewachsen, fußläufig zum Meer. Das Gefühl von Weite, der Blick auf den Horizont, aber auch Flüsse und Wasserfälle zeige ich in meinen Werken“, so die Künstlerin.

Neben den ortsüblichen Öffnungszeiten zeigen alle Museen ihre Sammlungen und aktuellen Kunstausstellungen sonntags von 11 bis 17 Uhr. Das Heimatmuseum Bad Oldesloe ist nur am 1. und 8. September sowie am 13. Oktober von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Im Schloss Reinbek beginnen die Ausstellungen erst ab dem 15. September.

Alle weiteren Informationen zu „Stormarns Museen zeigen Kunst“, auch zu den vier Radtouren, finden sich unter www.kultur-stormarn.de.

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