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Rundfenster aus Antikglas und Altarkreuz aus Eichenholz, Segenskirche Barsbüttel, 1954, Foto: Jan Petersen

„Was macht die Kunst? Der Großhansdorfer Künstler Siegfried Assmann, Künstler in Stormarn und Kunstnachlässe.“ Bebilderter Vortrag von Hannelies Ettrich und Dr. Johannes Spallek am 2. März in der Mensa im Schulzentrum Großhansdorf.

Was macht die Kunst? Dieser Frage ging der Heimatbund Stormarn in Kooperation mit dem Heimatverein Großhansdorf am 2. März 2024 um 15.00 Uhr in der Mensa im Schulzentrum Großhansdorf nach. In einem öffentlichen Vortrag gaben Hannelies Ettrich und Dr. Johannes Spallek einen kurzen Überblick über Künstlerinnen und Künstler in Stormarn. Sie stellten den Großhansdorfer Künstler Siegfried Assmann vor und gingen auf die Notwendigkeit eines Zentrums für Künstlernachlässe ein. Im Anschluss fand dann die Jahreshauptversammlung des Heimatbund Stormarn statt.

Text: Heimatbund Stormarn e.V.

In Stormarn lebten und wirkten bzw. leben und wirken eine Vielzahl interessanter und bekannter Künstlerinnen und Künstler. Zu ihnen gehören z.B. Richard Kuöhl (1880-1961), Else Wex-Cleemann (1890-1978), Harald Duwe (1926-1984) oder auch der Großhansdorfer Künstler Siegfried Assmann (1925-2021). Die Liste ist lang und ließe sich weiter fortsetzen. Kunstwerke dieser Künstlerpersönlichkeiten sind in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und gewürdigt worden. Die Ausstellungen führten das vielfältige und qualitätsvolle künstlerische Schaffen einer interessierten Öffentlichkeit vor Augen. Zugleich dokumentieren sie eine in Stormarn bemerkenswerte lebendige Kunstproduktion, die Dr. Johannes Spallek als ehemaliger Kreiskulturreferent und Hannelies Ettrich, als langjährige Leiterin der VHS Bargteheide, würdigen werden. Beide sind ausgewiesene Kenner der Stormarner Kunstgeschichte und der aktuellen Kunstszene. 

In den Vordergrund des bebilderten Vortrags wird dabei insbesondere das Lebenswerk Siegfried Assmann gestellt, der viele Jahrzehnte in Großhansdorf lebte und hier in seinem Atelier arbeitete. Siegfried Assmann verstarb 2021. In rund 70 Jahren Kunstschaffen als Glasmaler, Bildhauer, Zeichner stattete er vor allem im norddeutschen Raum zahlreiche Kirchen mit Buntglasfenstern, Altarkreuzen, Relieftafeln und Medaillons aus. Seit den 1960er Jahren gewann er zahlreiche Wettbewerbe im Rahmen des Programms „Kunst am Bau“, und so findet sich sein reiches bildhauerisches Werk an Schulen, öffentlichen Plätzen und Gebäuden. Allein Großhansdorf darf sich mit Werken der unterschiedlichsten Genres schmücken: Die Glasfensterrosette in der Ostwand der Auferstehungskirche, die szenischen Kunststeinreliefs über den Portalen ebendieser Kirche, das 1999 entstandene großflächige Wandbild an der Außenwand der Heilig-Geist-Kirche und die Bronzeplastik „Synergia“ vor dem Rathaus.

Der schriftliche und zeichnerische Nachlass Assmanns ist kürzlich dem Kreisarchiv Stormarn vertraglich übergeben worden. Dies ist ein großer wichtiger Schritt, aber es zeigt auch die Problematik auf, da im Kreisarchiv nur „Flachware“ wie Skizzen, Entwürfe, Schriftverkehr und Dokumente in das Archiv übernommen, verwahrt und digitalisiert werden können. Was passiert mit den dreidimensionalen Werken und auch mit den Werken der vielen anderen Stormarner Künstlerinnen und Künstler? Ettrich und Spallek beleuchten deswegen auch die Fragestellung, wie mit künstlerischen Nachlässen generell umzugehen ist und warum ein Zentrum für die Nachlässe dieser Künstlerinnen und Künstler für Stormarn wichtig ist. 2015 formulierte es die ehemalige Kulturstaatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters: Bei der Sorge um Künstlernachlässe „geht es nicht nur um die spezifischen Interessen einer Berufsgruppe sondern um ein öffentliches Interesse und nicht zuletzt um unser Selbstverständnis. Es liegt im Interesse der Allgemeinheit, Künstlernachlässe als Teil unseres kulturellen Erbes zu schützen.“

Im Anschluss an den Vortrag „Was macht die Kunst“ fand dann ein Kaffee trinken und die Jahreshauptversammlung der Heimatbund Stormarn statt. Auch zu dieser waren Gäste herzlich willkommen.

Abbildungen:
Rundfenster aus Antikglas und Altarkreuz aus Eichenholz, Segenskirche Barsbüttel, 1954, Foto: Jan Petersen
Bronzeplastik Synergia, Rathaus Großhansdorf, 1965/2005, Foto: Stefanie Assmann-Och

Siegfried Assmann mit dem Modell „Himmlisches Jerusalem“ für die Altarwand des Klosters Nütschau, Foto: Johannes Spallek

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