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Theater und Musik Ahrensburg
Michael Klaue und Angelika Möller bringen ihre Begeisterung für Theater und Musik in ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Vereinsvorsitzende ein. Foto: M. Jahn

Das sind die Macher hinter dem Verein Theater und Musik in Ahrensburg

Kulturvereine spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des kulturellen Angebotes im Kreis Stormarn. In einer neuen Serie stellt Stormunity in lockerer Reihenfolge einige von ihnen vor.

Melissa Jahn

Seit mehr als fünfzig Jahren sorgt der Verein Theater und Musik in Ahrensburg für anspruchsvolle Unterhaltung und holt international renommierte Künstlerinnen und Künstler in die Schlossstadt. Die Zukunftsvision: vermehrt junge Leute in den Konzertsaal zu locken.

Die Anfänge des Vereins liegen auf dem Gelände der heutigen „Hela“-Werke begründet. Zu der Zeit, als dort noch die Fabrik der British American Tobacco stand, organisierte Eduard Söring, Chef des Ahrensburger Werks und leidenschaftlicher Bratsche-Spieler, in der Kantine der Zigarettenfabrik die ersten Konzerte und lud bekannte Pianisten wie Justus Frantz und Christoph Eschenbach ein.

Michael Klaue, erster Vorsitzender des Vereins, sagt: „Der Verein entstand schließlich aus einer städtischen Initiative heraus.“ Die Stadtverordneten hätten den Wunsch geäußert, neben musikalischen Darbietungen auch Theater nach Ahrensburg zu holen. „Hauptspielort wurde der Alfred-Rust-Saal.“ Auch die zweite Vorsitzende Angelika Möller erinnert sich gern an die Anfänge des Vereins zurück, als sie als Schülerin durch Kooperationen vergünstigte Abos bekommen habe. Sie sagt: „Ich bin vor allem zu den Rock- und Popkonzerten gegangen. Damals waren viele junge Leute dabei.“

Klaue ist vom Fach, war mehr als 40 Jahre als Chor- und Orchesterleiter tätig. Statt wie ursprünglich geplant einen ruhigen Lebensabend zu verbringen, übernahm er 2019 den Vorsitz des Vereins. Was ihm besonders viel Spaß bringt? Mit den ganz großen Namen wie Kit Armstrong zu arbeiten – und noch ungekannte Künstler kurz vor ihrem Durchbruch nach Ahrensburg zu holen. „Mit der Zeit habe ich ein Gespür für Shootingstars entwickelt“, sagt der 67-Jährige. „Sie in einer spektakulären Kombination auf die Bühne zu bringen ist etwas ganz Besonderes.“ Ein Beispiel für ein Konzert der besonderen Art ist der Auftritt von Maurice Steger, Schweizer Blockflötist. Er tritt am 19. März 2023 zusammen mit Martin Stadtfeld am Klavier im Eduard-Söhring-Saal auf.

Angelika Möller zieht ihre Begeisterung für Theater aus ihrer Arbeit im Buchladen Münnich, den sie einst geleitet hat, und ist ebenfalls seit 2019 dabei. Große Namen wie Martin Suter und Dominique Horwitz sorgten bei den Lesungen für reichlich Publikum – eine Erfahrung, die Möller bis heute verinnerlicht hat. „Spannend finde ich aber auch Crossover-Veranstaltungen wie die Aufführung von ,Spatz und Engel', wo Theater mit Gesang kombiniert wurde.“ Einen ganz besonderen Abend verspricht die musikalisch-literarische Collage „herzleid los“ am Sonnabend, 1. Oktober. Der bekannte Theater- und TV-Darsteller Ulrich Gebauer und Musiker Ralf Schink widmen sich Lyrik von Erich Kästner – mal humorvoll, mal melancholisch –, begleitet von sphärischen Klängen einer Laserorgel. „Theater darf alles sein, nur nicht verstaubt“, so die 59-Jährige. „Es gibt noch so viele Geschichten zu erzählen, mit herausragenden Schauspielern. Wir würden uns freuen, wenn das Angebot angenommen wird.“

Die Auslastung der Konzert- und Theatervorstellungen sei hoch, die Künstler von den hervorragenden Spielbedingungen begeistert. Wenn der Verein trotzdem einen Wunsch hätte, dann den, jüngeres Publikum mit dem Programm anzusprechen. „Die Zuschauer sind mit den Jahren immer älter geworden“, sagt Michael Klaue. „Wir sind gerade dabei, diese Struktur aufzubrechen.“ Aufführungen wie „Feuerwehrmann Sam“ und „Der Kleine Prinz“ wenden sich an Kinder, ein Kulturclub an der Stormarnschule soll Jugendliche ins Theater bringen. „Ein besonderes Bonbon ist die pädagogische Begleitung ausgesuchter Stücke, die eine schöne Einführung in den Inhalt gibt“, sagt Angelika Möller. „Bei ,Krabat' haben wir dafür viel Lob erhalten. Wir schauen gerade, ob wir das noch ausbauen.“

Für gewöhnlich gibt es pro Spielzeit fünf Theater- und zwei Sonderveranstaltungen sowie sechs Konzerte. Pandemiebedingt wurden 2021 einige Konzerte mit halber Auslastung, dafür aber zweimal am selben Abend, gespielt. Eine große Herausforderung, die der Verein erfolgreich gemeistert hat. „Die vergangenen zwei Jahre waren unsere Feuertaufe“, so Möller. „Jetzt kann es nur noch entspannter werden.“

Das aktuelle Programm des Vereins gibt es hier.

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