Das Community Onlinemagazin zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen – von Stormarnerinnen und Stormarner für Stormarnerinnen und Stormarner
Oliver Mesch ist seit 2014 Bürgermeister von Trittau. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Als Vorleser für Kinder engagiert er sich beim jährlichen Lesefest der Gemeinschaft der Lesepaten der Bürger-Stiftung Stormarn.
Wir gehen auf Bärenjagd von Helen Oxenbury und Michael Rosen ist, wie ich finde, eines der schönsten Vorlesebücher für Kinder. Immer wieder habe ich es mit meinen Kindern zu Hause gelesen. Und wir alle – Kinder und Vorlesende! – haben dabei immer eine Menge Spaß gehabt. Mit einem einprägsamen Text und schönen Illustrationen beschreibt Wir gehen auf Bärenjagd ein großes Abenteuer, das zum Mitfiebern und Mitmachen anregt.
Der Inhalt ist schnell erzählt: Ein Vater zieht mit seinen vier Kindern, dem Familienhund – und natürlich den kleinen Zuhörerinnen und Zuhörern – los, um auf Bärenjagd zu gehen. Dabei müssen sie unterschiedliche Hindernisse überwinden, vom nassen, kalten Fluss bis hin zum wirbelnden Schneesturm. Und nicht nur das: Sie müssen immer mitten rein. Und zwar zusammen mit all denen, die vorlesen oder zuhören. Es ist ein großer Spaß, wenn man dann durch das Gras „wischelt und waschelt“, durch den Fluss „plitscht und platscht“ oder durch den Schlamm „quietscht und quatscht“. Schließlich finden Vater und Kinder die unheimliche Höhle, stehen vor dem Bären und fliehen dann schnell zurück ins kuschelige Bett.
Der Text des Buches ist lautmalerisch, gereimt und wiederholt sich mit winzigen Variationen mehrfach. So können die Kinder schnell mitsprechen und die Geschichte mitempfinden. Die magische Formel, die dabei immer wieder beschworen wird, zeigt einen Weg, mit der Angst fertig zu werden: „Wir gehen auf Bärenjagd, und wir fangen einen ganz großen. Und wenn ihr uns fragt, wir haben keine Angst in den Hosen.“
Feine und sensible Illustrationen untermalen den Rhythmus des Textes. Einer Doppelseite, die in Grautönen gezeichnet ist, folgt eine Doppelseite in Aquarelltechnik. Und je näher es dem Ende der Geschichte und dem Bären entgegengeht, um so dunkler und unheimlicher werden die Bilder. So lässt sich die Geschichte auch nur durch die Illustrationen erschließen.
Wir gehen auf Bärenjagd ist ein wirklich erfrischendes Vorlesebuch. „Wann gehen wir wieder auf Bärenjagd?“, fragen die Kinder den Vater in der Schlussszene. Bei meinen Kindern war die Antwort jedenfalls klar: Hoffentlich bald.
Wir gehen auf Bärenjagd, Helen Oxenbury und Michael Rosen, Verlag Sauerländer, ISBN 978-3-7373-6062-3
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