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Habt ihr euch schon einmal gefragt, wer den Adventskranz erfunden hat? Oder warum wir einen Tannenbaum und nicht etwa eine Palme zu Weihnachten dekorieren? Und was verbindet den Nikolaus mit dem Weihnachtsmann? Wir haben für euch im Folgenden spannende Facts rund ums Thema Advent und Weihnachten zusammengestellt.
Es gibt die unterschiedlichsten Advents- und Weihnachtstraditionen: In Nordfriesland ist zum Beispiel der Friesenbaum sehr populär. Das Klöcklsingen, bei dem von Haus zu Haus weihnachtliche Lieder und Gedichte vorgetragen werden, wird hingegen nur im süddeutschen Raum praktiziert. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass wir Kirschbaumzweige in eine Vase stellen, sich ausgerechnet rote Kugeln besonderer Beliebtheit erfreuen, wir an jedem Tag ein neues Türchen des Adventskalenders öffnen, am Abend des 5. Dezember unsere Schuhe schön ordentlich putzen oder in der Schule Julklapp veranstalten?
Seit etwa 100 Jahren verschönern Adventskalender die Wartezeit auf Weihnachten. Vom 1. Dezember an bis zum Fest wird täglich ein Türchen geöffnet, hinter dem sich früher ein kleines Bild, heute meist eine Süßigkeit verbirgt. Adventskalender gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, entweder selbst gemacht und individuell gefüllt oder gekauft.
Der erste Adventskranz von 1839 sah etwas anders als die heute gebräuchlichen aus: Er bestand aus einem Wagenrad, auf dem 24 Kerzen befestigt wurden – vier dicke für die Sonntage und kleinere für die Tage dazwischen. Dies war eine Idee des Hamburger Theologen und Erziehers Johann Hinrich Wichern, um die Wartezeit bis Weihnachten für die Kinder seines Waisenhauses zu verkürzen. Jede weitere angezündete Kerze drückt die steigende Erwartung und Hoffnung auf die Geburt Jesus Christi aus, der Kranz symbolisiert – da es keinen deutlichen Anfang und Ende gibt – ebenfalls Hoffnung.
Dazu werden Zweige von einem Kirsch- oder Apfelbaum oder Forsythien geschnitten. Sie werden am 4. Dezember, dem Tag der heiligen Barbara, ins Haus geholt und in eine Vase gestellt. Wenn alles nach Plan geht, blühen sie zu Weihnachten. Barbarazweige stehen für die Stärke und die Hoffnung, die einem der Glaube geben können.
Der Frisenbaum wird auch Jöölboom oder Kenkenbum genannt. Der Brauch des Friesenbaums kommt aus Nordfriesland. Früher waren die meisten Menschen dort sehr arm und konnten sich keinen Tannenbaum leisten. Als Ersatz diente ein Holzgestell, das einem kahlen Baum mit Ästen ähnelt. Umwickelt wird es mit immergrünem Gewächs wie Efeu oder Tannen, mit Äpfeln oder anderem Schmuck und mit Figuren aus Salzteig behängt, die traditionell mit Rote-Beete-Saft bemalt werden. Jede Figur hat eine Bedeutung: Die Figuren von Adam und Eva spielen beispielsweise auf die Nähe des Paradieses an.
Bei diesem Brauch geht es darum, jemandem n der Vorweihnachtszeit eine Freude zu bereiten und ihn heimlich zu beschenken – also Wichtel zu spielen. Dies geht auf die Vorstellung zurück, dass es kleine Wesen – Wichtel – gibt, die Gutes tun und dem Weihnachtsmann beim Verpacken der Geschenke helfen. Deshalb ist der Brauch hierzulande auch als Wichteln bekannt. Ursprünglich stammt er aus Schweden (jul = Weihnachten, klappa = klopfen). Dort klopft der Schenkende an die Tür, wirft schnell das Geschenk ins Innere der Wohnung und entfernt sich möglichst schnell und unerkannt.
Kerzen
Kerzen sorgen in der dunkleren Jahreszeit für für Gemütlichkeit und Wärme. Sie stehen dafür, dass es nicht dunkel bleibt, sondern dass ein Neuanfang kommt, der mit viel Zuversicht verbunden ist.
Der heilige Nikolaus lebte in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts als Bischof im türkischen Myra. Er galt als sehr großzügig und barmherzig und unterstützte die Armen. Eine Legende erzählt, dass er einer Familie half, indem er Gold durch den Kamin warf, das in die dort aufgehängten Socken fiel. Daher stammt der Brauch, am Abend vor dem 6. Dezember – seinem Todestag – Socken oder Stiefel aufzustellen und darauf zu hoffen, dass sie mit etwas gefüllt werden.
Erst ab dem 15. Jahrhundert ist die Tradition bekannt, zu Weihnachten einen Tannenbaum ins Haus zu holen (was sich damals nur reiche Leute leisten konnten), um ihn dort mit Äpfeln und Süßigkeiten zu schmücken. Später kamen Kerzen dazu. Der Christbaum hat als Symbol für das Weihnachtsfest weltweite Bekanntheit erlangt. Seine grünen Zweige stehen für Hoffnung, Zuversicht und Lebensfreude und sein Harz verströmt einen unverkennbaren, angenehmen Geruch.
Anlässlich der Geburt Jesu Christi für den Geschmack des Paradieses. Die ersten Plätzchen stammen vermutlich aus mittelalterlichen Klöstern.
Dem Glauben nach ist Gott den Menschen an Heiligabend selbst zum Geschenk geworden, in Gestalt eines neugeborenen Kindes, Jesus. Eigentlich sind wir Menschen an Weihnachten also eher Beschenkte als Schenkende. Als Zeichen dafür, dass wir die Liebe aber weitertragen, machen wir den Menschen, die uns wichtig sind, ebenfalls Geschenke.
Seit der amerikanischen Coca-Cola-Werbung aus den 1930er-Jahren ist er in Gestalt eines dicken, älteren Mannes mit weißem Rauschebart und rotem Mantel unterwegs. Eigentlich eine Abwandlung des Nikolaus, der am Tag der Geburt Jesu Geschenke bringt. Der englische und amerikanische Name „Santa Claus“ erinnert daran.
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