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Der Glockenteich

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Siek datiert vom 24. Juli 1273. Damals noch unter dem Namen „Wlensieke“. Diese alte Schreibweise des Ortsnamens bedeuten etwa „Bodensenkung“ oder „sumpfige Niederung, auch „stehendes oder langsam rinnendes Wasser“. Der Ortsname (heute Siek) deutet folglich auf Wasserreichtum hin.

Der Ort, an dem das neue Dorf Siek aus dem Wald heraus gerodet wurde, war bewusst ausgesucht worden. Er liegt auf einem Höhenzug und in seiner Flurgemarkung befinden sich wasserreiche Niederungen.

Tatsächlich entspringen in Siek die Zuläufe der Wandse, die in Hamburg als Eilbek in die Alster mündet. Auch hat es im Ort und in der Flurgemarkung noch bis vor wenigen Jahrzehnten zahlreiche Tümpel und Teiche gegeben, die inzwischen zugeschüttet oder verrohrt wurden.

Einer dieser Teiche war der sogenannte „Glockenteich“. Der „Glockenteich“ diente Sieker Bauern damals als Wasserstelle für die Kühe auf der Sommerweide. Die Zufahrt zum Teich war, von der Straßenseite her, flach gehalten, so dass man mit Pferd und Wassertankwagen in den Teich hineinfahren konnte.

Die auf der gegenüberliegenden Seite befindliche Kirche (Friedenskirche) wurde „um 1262“ als „rechteckige Feldstein-Saalkirche“ erbaut. Zwischen 1760/63 erwog man, die Sieker Kirche von Grund auf zu erneuern. Die Durchzüge verschiedener Soldatenheere seit 1627 hatten ihre Spuren hinterlassen. Es waren dringende Reparaturarbeiten erforderlich. Diese Pläne konnten jedoch aus Geldmangel nur zum geringen Teil ausgeführt werden. Im Mai 1880 schlug dann ein Blitz in die über 600 Jahre alte Kirche ein, und sie brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Der Kirchturm war mit Schindeln bedeckt und die dort befindlichen zwei Glocken sind der Zerstörung durch das Feuer nur dadurch entgangen, weil sie beim Herabstürzen in den gegenüber liegenden Teich gerollt sind. Das - so die Geschichte -, führte dazu, dass die Dorfbewohner den Teich später als „Glockenteich“ bezeichneten.

Am 9. Mai 1883 wurde die neue, wesentlich größere Kirche eingeweiht. Die alten Glocken konnten nach Bergung und Instandsetzung wieder ihren Dienst in der Kirche tun.

1972 wurde von der Gemeindevertretung beschlossen, den „Glockenteich“ zuzuschütten und an gleicher Stelle eine große Bushaltestelle einzurichten. Erhalten blieb lediglich die flache Mauer an der Rückseite der Haltestelle.

003 Pultschild Glockenteich

Standort

Siek

Hauptstraße 57
22962 Siek