Foto: U. Kahle
Die Meilsdorfer Windmühle steht – vor Blicken geschützt – auf einem Grundstück, das von Bäumen umgeben ist. Die Tage, als hier ein Müller auf Wind angewiesen war, um Korn zu mahlen, sind lange vorbei. Aus der Windmühle ist ein Wohnhaus geworden.
Eine Fotografie aus der Zeit um 1900 zeigt die Galerieholländer-Windmühle noch freistehend auf der Fleischgaffel. Zwei Männer stehen auf dem sandigen Fahrweg davor. Einer von ihnen könnte Martin Stryker sein, der damals die Mühle und das zugehörige Müllerhaus gepachtet hatte.
Bis 1854 war die Meilsdorfer Mühle eine herrschaftliche Zwangsmühle. Die Bauern aus den umliegenden Dörfern mussten hier ihr Korn mahlen lassen und Mahlgeld an den Müller zahlen. Der Müller wiederum zahlte eine Mahlpacht an den Eigentümer der Mühle. Damals gehörte die Mühle zum Gut Ahrensburg, dem Besitz von Ernst Heinrich Graf von Schimmelmann.
Martin Strycker betrieb nicht nur die Mühle, sondern auch eine Hökerei mit angeschlossener Gastwirtschaft. Müller waren nicht selten auch Schankwirte. Denn die Bauern mussten warten, wenn ihr Korn gemahlen wurde. In der Zwischenzeit stärkten sie sich in der Schänke des Müllers.
1930 erwarb und modernisierte Martin Strycker die Mühle. Ein Dieselmotor ersetzte den Wind. Die Mühlenflügel und die Kappe mit der Windrose wurden abgebaut. Übrig blieb der Mühlenstumpf mit einem flachen Dach. 1945 wurde die Mühle an das Stromnetz angeschlossen. Die beiden Mahlgänge, ein Schrotgang und ein Mehlgang, wurden nun elektrisch angetrieben.
Martin Strycker betrieb neben der Mehlherstellung auch eine Lohnschroterei und handelte mit Futtermitteln. Bis 1969 wurde in Meilsdorf Korn zu Mehl vermahlen.
1970 ging die Mühle an einen neuen Besitzer. Dieser baute sie zu einem Wohnhaus um und setzte dem Mühlenstumpf wieder eine Kappe mit vier Flügeln auf.
Foto: U. Kahle
Mühlenweg 2
22962 Siek