Foto: Manzel
Der Gutshof Silk, in der Gemarkung Schönningstedt gelegen, ist das älteste Anwesen im östlichen Teil Reinbeks.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts siedelte sich dort der herzogliche Amtsschreiber Jobst Varendorp an. Der Landesherr, Herzog Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf, hatte ihm 1608 in Anerkennung seiner Dienste erlaubt, einen überschuldeten Hof in Schönningstedt zu erwerben. Darüber hinaus durfte er einen neuen Hof außerhalb des Ortes errichten und weiteres Land in der Nähe seines Hofes kaufen.
Varendorp wählte einen Platz auf einem Plateau am Hangfuß östlich der Schönningstedter Mühle unweit der Bille. Das Anwesen wurde als das „Neue Haus“, später auch „Neuhaus“ bezeichnet. Es war von allen Abgaben befreit, insbesondere von Hofdiensten, Kriegssteuern und Einquartierungen außer 6 Schilling und einem Rauchhuhn. Auch durfte er 10 Schweine frei zur Mästung in die Reinbeker Wälder treiben.
1631 erwarb der Lüneburgische Amtmann Barthold Kahrstette das Anwesen. Im Kaufvertrag taucht erstmals der Name „Silk“ auf. Im Laufe der Jahrhunderte folgten weitere Besitzwechsel. So hatte Silk in den 300 Jahren seines Bestehens 35 Besitzer.
Herrenhaus und Garten
Zum Gut gehörten einst umfangreiche Garten- und Parkanlagen. Auf einer Karte von 1748 ist neben dem Gutsgarten und Park ein prächtiges villenartiges Herrenhaus dargestellt. Die heute noch vorhandenen Alleen und Baumreihen, sowie die noch vorhandenen Gebäude, lassen auf ein großes Herrenhaus schließen. Von diesem Gebäude ist nichts mehr vorhanden. Nicht einmal der Platz, an dem es einst gestanden hat, ist bekannt.
Auch die alten Wirtschaftsgebäude stehen nicht mehr. Die große Feldscheune, der Schafstall und weitere Gebäude mussten wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Die Betriebsabläufe in der Landwirtschaft hatten sich anders entwickelt, die Gebäude wurden nicht mehr benötigt und nicht wieder aufgebaut oder durch andere Gebäude ersetzt.
Heute ist aus dem Gut ein Reiterhof geworden, auf den Weiden haben die Pferde reichlich Auslauf und die restlichen Ackerflächen werden durch Pachtunternehmen bewirtschaftet. Für eine Wohnhausbebauung wurden nur kleine Flächen abgegeben. Auf dem „Blocksberg“, einer alten Flurbezeichnung, entstand ab 1978 die gleichnamige Siedlung.
Mehr zum Kanzleigut Silk erfahren Sie auf den Webseiten "Reinbeker Geschichten".
Große Scheune (abgerissen) – Foto: Eckart Bünning
Silker Weg
21465 Reinbek