Foto: Manzel
Beim Wanderparkplatz Hoibeken lag einst das Flurstück „Forderste Heubeck“ (Flur Hoibeken). Im frühen 13. Jahrhundert befand sich hier das Maria-Magdalenen-Kloster, ein Zisterzienserinnenkloster, das nach der Regel des Benedikt von Nursia geführt wurde. Keimzelle des Klosters war eine Kapelle, die der Mönch Luder 1224 hier eingerichtet hatte. Zwei Jahre später ist von einem Kloster die Rede.
Nach der Verlegung des Klosters
1238 verlegte das Kloster seinen Sitz nach Köthel und einige Jahre später nach Reinbek an den heutigen Mühlenteich. Die Ländereien bei Sachsenwaldau wurden verkauft.
Spätestens seit dem 18. Jahrhundert wurde die Mühlenbek, die bei Sachsenwaldau in die Bille mündet, zu einem Mühlteich aufgestaut. Mit dem Wasser wurde eine Papiermühle betrieben.
Joachim Schippmann, der Oher Bauernvogt, erhielt 1761 am Weg nach Witzhave ein Stück Land zur Erbauung einer Krugkate, in der er auch Gäste beherbergen konnte. Das Anwesen lag günstig am Kurierweg, der vom Reinbeker zum Trittauer Schloss über Witzhave führte. Die Hofstelle wurde mit der Flur Hoibeken zusammengelegt und hieß nun „Mühlenbek“.
Erholungswert der Landschaft
Im 19. Jahrhundert wurde das Anwesen weiter vergrößert. 1867 wird der Besitz erstmals „Sachsenwaldau“ genannt. Wenig später entdeckten Ausflügler den Erholungswert der Landschaft und wanderten entlang der Bille und im Sachsenwald.
1921 kaufte die Hamburger Reederei HAPAG das Anwesen Sachsenwaldau und richtete dort ein Erholungsheim für Betriebsangehörige ein. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde weitergeführt.
Umwandlung zur Heilanstalt
Während des Zweiten Krieges wurde daraus ein Lazarett, nach 1945 eine Lungenheilanstalt. 1949 erwarb die Freie und Hansestadt Hamburg das Gelände, um dort eine Trinkerheilanstalt mit Anstaltsgut zu betreiben. Im Laufe der Zeit erweiterte sich der Aufgabenbereich des Heimes stufenweise zu einem sozialtherapeutischen Zentrum und gehört seit 2007 zur Institution „Fördern und Wohnen“. Zum Zentrum gehören ein öffentliches Café, eine Sporthalle, Werkstätten und eine Gärtnerei.
Ein kurzer Rundwanderweg führt von hier durch das Billetal über Sachsenwaldau zum Ausgangspunkt zurück.
Foto: Stadtarchiv Reinbek
Wanderparkplatz, Hoibeken
21465 Reinbek-Ohe