Das Krankenhaus St.Adolf-Stift heute – Foto. Bebert
1883 erwarb der Hamburger Kaufmann Adolph Schramm ein Grundstück mit einem Fachwerkhaus darauf, das in der Nähe seines Sommerhauses lag. Auf Wunsch seiner katholischen Ehefrau Emilia stellte er es 1884 den „Grauen Schwestern von der Katholischen Wohltätigkeitsanstalt zur hl. Elisabeth“ als Erholungsheim zur Verfügung. Emilia Schramm hatte geschwärmt: „Wie reizend würde es sein, wenn drunten im Tale ein Schwesternhaus stünde, und ich könnte von der Veranda unseres Hauses aus die weißen Häubchen der fleißig im Garten arbeitenden oder im Gebet vertieften Schwestern sehen. Ein friedliches Bild.“
Die Grauen Schwestern
Bereits ein Jahr später wurde hier das St. Adolf-Stift gegründet. Die Schwestern von der heiligen Elisabeth, die wegen ihres grauen Ordensgewands auch die „Grauen Schwestern“ genannt wurden, erhielten im gleichen Jahr die Genehmigung, Kranke und Sieche zur Pflege aufzunehmen.
Nach dem Tode Adolph Schramms im Jahr 1887 wurde der Besitz in eine Stiftung umgewandelt und 1890 von seiner Witwe dem Schwesternorden geschenkt. Bald darauf erfolgte ein Umbau, um 12 kleine Krankenzimmer zu erhalten. Ein größerer Raum diente als Kapelle.
1897 wurde ein neues Haus gebaut. Es erhielt den Namen St. Adolf-Stift nach dem Namenspatron des Stifters. Der Heilige Adolf (1185-1224) war Bischof von Osnabrück und Begründer von Siechenhäusern.
Entwicklung zu einem modernen Krankenhaus
Im Laufe der Jahre erfolgten Umbauten, Erweiterungen und Neubauten. Die medizinische Versorgung übernahmen die Reinbeker Ärzte.
Im Ersten Weltkrieg betreute das St. Adolf-Stift Kriegsgefangene, Flüchtlinge aus Ostpreußen und erholungsbedürftige Kinder. Im Zweiten Weltkrieg diente es als Lazarett für lungenkranke Soldaten.
Das St. Adolf-Stift ist heute ein modernes Krankenhaus. Während in den ersten Jahren des Bestehens die Pflegedienste ausschließlich von den Ordensschwestern wahrgenommen wurden, arbeiten heute Ordensschwestern, freie Schwestern und Pfleger gemeinsam zum Wohle der Kranken. Trägerin des Hauses ist seit 2014 die Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift GmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft im Elisabeth Vinzenz Verbund (EVV).
Der Neubau des St. Adolf-Stiftes in der Talstraße – heute Maria-Merkert-Straße um 1900 – Postkarte
Hamburger Straße 41
21465 Reinbek