Der „Riesentisch“ an der Sachsenwaldstraße – Foto: Bebert
1995 wurde in Schönningstedt beim Ausbau der Landstraße nach Aumühle ein großer Findling freigelegt und an der Ecke Sachsenwaldstraße/Königstraße neben dem Reetteich aufgestellt. Der beeindruckend große Stein wird im Volksmund wegen seiner enormen Größe und der flachen Oberfläche auch „Riesentisch“ genannt.
Der Findling kam in der Saale-Kaltzeit mit den Gletschern aus Skandinavien in diese Region. Ursprünglich war es ein länglich-runder Granit, der vermutlich durch Frost in seiner Längsrichtung gespalten wurde und dadurch mehrere gerade Flächen erhielt. Bearbeitungsspuren von Menschenhand sind an ihm nicht zu finden.
Das Straßenbauamt Eutin platzierte den Findling an der neuen Straßenkreuzung mit seiner glatten Spaltfläche nach oben. So entstand der Eindruck, es handele sich um einen riesigen Tisch, für Menschen mit Phantasie auch ein Tisch für Riesen.
Aus mineralogischer Sicht handelt es sich um einen Granit, der vor über 1,5 Milliarden Jahren im Erdinneren entstanden ist. Seine runde Form erhielt er auf dem langen Weg von Schweden hierher, wo er durch andere Gesteinsbrocken im Geschiebe allmählich rund geschliffen worden war.
Mehrere Minerale können anhand ihrer Farbe und Form unterschieden werden: Feldspat (rot bis rahmweiß), Quarz (milchig-glasig), Glimmer und Hornblende (dunkle Einsprengsel) und Epidot (olivgrüne Einsprengsel). Darüber hinaus lassen sich Adern aus Aplit und rotem Kalifeldspat sowie Quarz entdecken.
Kreuzung Sachsenwaldstraße / Königstraße
21465 Reinbek-Schönningstedt