09.1 Alte Feuerwache

Das alte Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchturm in der Klosterbergen Straße – Foto: Bebert

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Feuerwehr

Am 1. September 1887 wurde die Freiwillige Feuerwehr Reinbek durch acht Bürger der Gemeinde Reinbek gegründet. Als erster Wehrführer wurde Schornsteinfegermeister Eduard von Hein gewählt. Die Feuerwehr wurde von 62 passiven Mitgliedern finanziell unterstützt.

1895 bekam die Feuerwehr Reinbek ihre erste größere Handdruckspritze. Die Mitgliederzahl stieg auf 16 aktive Feuerwehrmänner, und so konnte man die neue Spritze im Wechsel bedienen.

Im Ort wurden bei einigen Feuerwehrleuten, bei Handwerkern oder in Geschäften „Feuermeldestellen“ eingerichtet, die mit einem Schild gekennzeichnet waren. Wenn Feuer ausbrach, meldete man es bei einer Meldestelle. Dort wurde dann mit einem Feuerhorn Alarm geblasen. Das Signal wurde von Meldestelle zu Meldestelle weitergegeben und bald ertönten überall im Ort die Feuerhörner.

Feuerhörner und Pferdegespanne

In vielen Orten waren die Feuerhörner noch bis nach 1945 in Betrieb. Sie wurden dann durch Sirenen ersetzt. Heute werden die Feuerwehrmänner Reinbeks über sogenannte Funkpieper zum Einsatz gerufen.

Um 1900 stellten die Fuhrleute und die Bauern Pferde für den Vorspann. Wer mit seinem Gespann zuerst am Spritzenhaus eintraf und an der Spritze anspannen konnte, erhielt eine Prämie.

Im Oktober 1927 bekam die Feuerwehr Reinbek ihre erste Motorspritze, die durch ein Kraftfahrzeug gezogen werden musste. Passive Mitglieder und Geschäftsleute hatten durch Spenden die Anschaffung ermöglicht. Bei Bränden übernahm der Fuhrunternehmer Niemann, selbst Feuerwehrmann, mit seinem Lastkraftwagen den Vorspann für die neue Spritze.

Spritzenhaus

1892 wurde das Spritzenhaus von seinem ersten Standort an der Hamburger Straße in die Klosterbergenstraße verlegt.1967 wurde gegenüber ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet. Demnächst steht der Umzug auf einen ganz neuen Standort am Mühlenredder an. Im alten Spritzenhaus nutzt derzeit die Jugendfeuerwehr Räume. Im Erdgeschoss steht es der Feuerwehr als Lager- und Geräteraum zur Verfügung und dient auch als Remise für den Oldtimer, ein 1953 angeschafftes Tanklöschfahrzeug. Es wird gut gepflegt und ist noch einsatzbereit. Remise ist ein Begriff für den Wagenschuppen aus der Zeit der Pferdebespannung, der im internen Funkverkehr noch ebenso gebräuchlich ist wie andere Begriffe aus dieser Zeit. Über Funk wird „Abspannen“ durchgesagt, wenn keine weiteren Kräfte an der Brandstelle benötigt werden. Blaulicht und Martinshorn werden dann abgeschaltet und mit normaler Fahrt geht es zurück zur Remise.

Moderne Löschfahrzeuge und Leiterpark

Inzwischen wurde der Fahrzeugpark wesentlich erweitert. Fahrzeuge für Chemieunfälle, Umweltschutz und für die Bergung von verunglückten Personen kamen hinzu und natürlich wurden auch Löschfahrzeuge und Leiterpark erneuert und modernisiert. Atemschutzgeräte müssen vorgehalten werden. Denn durch die vielen Kunststoffe im Haushalt, die im Feuer giftige Dämpfe entwickeln, ist selbst ein kleiner Zimmerbrand oft nicht mehr ohne Atemschutz zu löschen.

Eines hat sich in den mehr als einhundert Jahren seit Gründung der Feuerwehr nicht geändert: Die Feuerwehrleute, zu denen heute auch einige Feuerwehrfrauen gehören, machen nach wie vor ihren oft schweren Dienst freiwillig und ohne jegliche Bezahlung. Eine Jugendfeuerwehr bietet Mädchen und Jungen zwischen 12 und 18 Jahren eine interessante Freizeitgestaltung, in der sie als Nachwuchskräfte ausgebildet werden.

09.2 Feuerwehr

Das erste motorisierte Löschfahrzeug der Reinbeker Feuerwehr – Foto: Feuerwehr Reinbek

Klosterbergenstraße 4
21465 Reinbek

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