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Schoss Reinbek – Foto: Manzel

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Schloss Reinbek

Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Renaissance-Schloss Reinbek war einst Fürsten- und Jagdsitz mit einem Barockgarten und einem Wildpark am Nordufer der Bille. Bauherr war Herzog Adolf I. zu Schleswig-Holstein-Gottorf (1526 - 1586), dritter Sohn des dänischen Königs Friedrich I. von Dänemark. Herzog Adolf stand zeitweise als Heerführer in ausländischen Diensten. In dieser Zeit begleitete er den spanischen Thronfolger Philipp auf dessen Huldigungsreise durch die spanischen Niederlande. Die Eindrücke, die er auf dieser Reise sammelte, prägten vermutlich seinen Baugeschmack und seine spätere Bautätigkeit.

1572 erteilte er den Auftrag zum Bau des Reinbeker Schlosses im Stil der niederländischen Renaissance. Der zweigeschossige Dreiflügelbau aus Backstein mit horizontalen Bändern aus hellem Sandstein wurde 1576 fertig gestellt. Nach dem Tode Herzog Adolfs diente das Schloss weiter zu fürstlichen Aufenthalten und den herzoglichen Witwen als Wohnstatt: Zunächst seiner Witwe Christine von Hessen und später der Witwe seines Sohnes Johann Adolf, Augusta von Dänemark. Herzogin Augusta ließ das Schloss um 1620 durch einen Kapellenbau erweitern.

Aus dem Schloss wird ein Amtssitz

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) wurde das Schloss zuerst durch schwedische und später durch kaiserliche Truppen besetzt, entging aber Plünderung und Zerstörung. In der folgenden Zeit wurde es zum Wohn- und Arbeitssitz des herzoglich-gottorfschen Amtmannes.

1773 ging das Schloss infolge des Vertrags von Zarskoje Selo in dänischen Besitz über. Das Gebäude diente nun als Amtssitz königlich-dänischer Verwaltungsbeamter.

Da die laufenden Reparatur- und Betriebskosten hoch waren, wurde um 1800 über einen Abriss nachgedacht. 1818 erstelle jedoch der Regierungsbaumeister Christian Frederik Hansen ein Gutachten, das den Erhalt des Bauwerks sicherte.

Vom Amtssitz zum Hotel

Infolge des Deutsch-Österreichischen Krieges ging das Herzogtum Holstein 1867 an Preußen . Das Schloss Reinbek diente nun kurzzeitig als Sitz des Landrats. 1873 wurde das Landratsamt nach Wandsbek verlegt und das Schloss wurde versteigert. Der neue Besitzer verkaufte es schon kurz darauf an die aus Hamburg stammende Gastronomenfamilie Specht. Von ihr wurde das Schloss zum Hotel umgebaut. Diese Funktion behielt es bis zum Ende des Ersten Weltkriegs.

1919 verkaufte Heinrich Specht das Anwesen an Margarete von Patow, die in dem Gebäude das christlich geprägte Erholungsheim Pniel einrichtete. Zwanzig Jahre später verkaufte sie das Anwesen an die Stadt Hamburg, die hier ab 1939 das Reichsinstitut für koloniale Forstwirtschaft, die spätere Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, unterbrachte. Von 1946 bis 1969 nutzte auch das Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität Hamburg den Nordflügel für Laborarbeit und Vorlesungen.

1972 erwarben der Kreis Stormarn und die Stadt Reinbek das Gebäude und ließen es in einer umfassenden Restaurierung von 1978 bis 1987 in den Zustand der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts versetzen. Es steht seitdem für die öffentliche Nutzung zur Verfügung.

Neue Eigentümer:

Kreis Stormarn und die Stadt Reinbek

Der Erwerb des Reinbeker Schlosses im Jahre 1972 durch den Kreis Stormarn und die Stadt Reinbek hatte zum Ziel, dieses bau- und landesgeschichtlich bedeutsame Gebäude zu erhalten, in absehbarer Zeit zu restaurieren und mit einem neuen kulturellen Inhalt zu füllen. Auf der Grundlage eines Gutachtens aus dem Jahre 1975 konnte 1977 mit Mitteln des Bundes, des Landes Schleswig-Holstein, des Kreises Stormarn und der Stadt Reinbek am 3.3.1978 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Um die Substanz des Schlosses zu retten, war es zunächst notwendig, das Äußere des Gebäudes zu erneuern.

Während der durchgeführten Baumaßnahmen, ständig begleitet von bauhistorischen Untersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege, wurden im Innern des Schlosses in fast allen Räumen wertvolle, originale Deckenmalereien des späten 16. Jahrhunderts - und zum Teil auch Wandmalereien und Tapeten späterer Zeit - entdeckt und freigelegt. Diese Entdeckungen führten zu der Entscheidung, die geplante Nutzung des Schlosses den historischen Räumen und den Raumfolgen anzupassen.

Restaurierungsmaßnahmen von 1978 bis 1987

Bei den Restaurierungsmaßnahmen von 1978 bis 1987 wurden bauliche Veränderungen, die das Schloss im Laufe der Zeit erfahren hatte, rückgängig gemacht, die Räume aber behutsam der heutigen Nutzung angepasst.

Das Schloss ist in seiner heutigen Gestalt in Schleswig-Holstein das älteste und am besten erhaltene Beispiel eines Adelssitzes im Stil der niederländischen Renaissance.

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Schloss Reinbek – der Innenhof mit dem neugotischen Treppenhausanbau um 1878 – Postkarte

Schloßstraße 5
21465 Reinbek

Standort

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