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Dänenbrücke

Der Schlussstein der alten Dänenbrücke trägt die Jahreszahl 1793.

Um 1800 stand Holstein unter der Herrschaft des dänischen Königs. Zu dieser Zeit wurden im Land vermehrt hölzerne Brücken durch haltbarere steinerne ersetzt. Damals erhielt auch Reinbek eine neue Steinbrücke, die sogenannte Dänenbrücke. Sie führte von Wentorf über den Mühlgraben zur Wassermühle und weiter ins Dorf Reinbek. Von nun an brauchten die Bauern, die dort ihr Korn mahlen lassen mussten, nicht mehr über das Schlossgelände zur Mühle zu fahren.

Einst Zufahrt zur Kornmühle

Eine Lithographie aus dem Jahr 1828 zeigt die Dänenbrücke als Zufahrt zur Kornmühle: Links zieht sich eine Mauer aus Findlingen hin, die die Ufer der Radkuhle befestigt. Unterbrochen wird sie durch die 1793 aus Granitquadern errichtete Dänenbrücke. Im Gebäude hinter der Brücke liegt die Brauerei, dahinter als mehrstöckiger Bau, die Kornscheune. Rechts davon steht ein Schuppen, an den sich die Kornwassermühle anschließt. Das Wasser, welches die Mühlräder angetrieben hat, fließt durch den Mühlgraben unter der Dänenbrücke hindurch in die Radkuhle, die wieder zur Bille wird.

Halbkreisbrücke mit großem Schlussstein

Die Brücke wurde 1793 nach den Plänen des Landesbaumeisters J.A. Richter aus behauenen Granitquadern mit großem Schlussstein errichtet. Zwei Reihen aufgesetzter Quader bilden die Brüstung. Noch heute sind massive Radabweisersteine zu erkennen. Diese vorgelagerten ovalen Steine fungierten als Abstandhalter. Sie sollten die Brücke, aber auch die Radnaben der Fuhrwerke schützen. Die Radnaben standen etwas aus dem Rad hervor und konnten an engen Einfahrten leicht abgefahren werden. Beschädigungen an Rad und Achse verursachten damals eine aufwendige und kostspielige und Reparatur.

Nach Aufhebung der innerdeutschen Zollgrenzen Mitte des 19. Jahrhunderts führte der gesamte Durchgangsverkehr nach Wentorf über die Dänenbrücke. Erst um 1900 wurde die heutige Straßenführung angelegt. Seitdem ist die Dänenbrücke nur noch Bau- und Kulturdenkmal.