Foto: Kreisarchiv Stormarn
An der Ecke Holstenkamp / Eichloh befand sich von 1942 - 1945 der Eingang zum Arbeitslager Wiesenfeld.
Tausende von ausländischen Fremdarbeiter*innen, Kriegsgefangenen und Verschleppten aus den von Deutschland besetzten Ländern waren hier untergebracht. Sie mussten im Kurbelwellenwerk für die deutsche Kriegswirtschaft Zwangsarbeit leisten. Viele von ihnen wurden Opfer unmenschlicher Arbeits-, Ernährungs- und Lebensbedingungen. Sie litten, verhungerten oder wurden totgeschlagen.
Das im Laufe des Jahres 1942 eingerichtete Arbeitslager war der Wohnplatz für die Fremd- und später auch Zwangsarbeiter der Kurbelwellenwerkstatt Hamburg (kurz KuHa genannt) in Glinde. Das zum Kruppkonzern gehörende Werk fertigte insbesondere Kurbellwellen für die deutsche Luftwaffe. Kriegsbedingt gab es einen großen Mangel an Arbeitskräften den man durch Fremdarbeiter und später auch durch Zwangsarbeiter zu decken suchte. Diese wurden aus den besetzten Gebieten angeworben und als das nicht reichte zur Arbeit gezwungen. Männer und Frauen aus Belgien, den Niederlanden, Kroatien, Dänemark, Litauen, der Sowjetunion, Frankreich usw. sind so nach Glinde gekommen.
Bei dem Lager handelte es sich um eine Einrichtung des Krupp-Konzerns. Folglich waren weder die Wehrmacht noch die SS für den Betrieb und die Bewachung des Lagers zuständig. Dieses wurde vom Werkschutz der KuHa übernommen. Schon vor dem Einmarsch der Briten am 3. Mai 1945 war die Produktion im Kurbelwellenwerk eingestellt worden und das Lager ohne Bewachung, da sich das Wachpersonal abgesetzt hatte.
Hier im Bereich „Eichloh“ befanden sich die Wache und der Zugang zum Lagergelände.
Die 2014 hier verlegte Stolperschwelle will Anstoß sein:
“Erinnert euch, vergesst niemals -
Arbeitslager Wiesenfeld für das Kurbelwellenwerk Hamburg
im Gedenken an die Opfer 1942-45”
Straßeneinmündung Eichloh / Holstenkamp
21509 Glinde